Nachhaltigkeit

Rückruf und Risikomanagement: Neue Daten für Lebensmittelhersteller

Balingen, Deutschland, 24.01.2025

| Die Lebensmittelsicherheit steht weltweit im Fokus, da die Anzahl von Warnungen und Rückrufen alarmierende Höhen erreicht hat. In Deutschland hat sich die Zahl der veröffentlichten Lebensmittelwarnungen zwischen 2011 und 2023 von 24 auf 267 Fälle erhöht – ein Anstieg um mehr als 1000 Prozent. Doch wie kommt es zu solchen Rückrufen, welche Konsequenzen haben sie und wie können sichere Lieferketten dazu beitragen, das Risiko zu minimieren?

Lebensmittelwarnungen: Zahlen und Ursachen

Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit stellen Kontaminationen mit Krankheitserregern die häufigste Ursache für Rückrufe dar – sie machen etwa 33 % der Fälle aus. Fremdkörper wie Glas- oder Metallfragmente sind für 15 % verantwortlich. Besonders betroffen sind Convenience-Produkte wie Fertigsalate oder Sandwiches, deren schnelle Verarbeitung spezifische Herausforderungen an die Qualitätskontrolle stellt.

Im Jahr 2019 wurden rund 500.000 Betriebe in Deutschland kontrolliert, wobei 12,6 % der Inspektionen zu Beanstandungen führten. Lebensmittel für spezielle Ernährungsbedarfe, etwa Babynahrung, hatten mit 25,4 % eine besonders hohe Beanstandungsrate. Solche Zahlen unterstreichen die Bedeutung eines robusten Qualitätsmanagements in der gesamten Lebensmittelindustrie.

Die Konsequenzen für Unternehmen

Ein Rückruf kann für Unternehmen weitreichende Folgen haben, von wirtschaftlichen Verlusten bis hin zu einem Vertrauensverlust bei den Konsumenten. Neben direkten Kosten wie der Rückholung und Entsorgung betroffener Produkte fallen auch indirekte Kosten an, etwa durch Produktionsstillstände oder Reputationsverluste.

In einer zunehmend digitalisierten Welt werden Informationen über Rückrufe immer schneller und transparenter verbreitet. Portale wie lebensmittelwarnung.de informieren Verbraucher in Echtzeit, was den Druck auf Unternehmen erhöht, präventiv tätig zu werden.

Sichere Lieferketten als Lösung

Um das Risiko von Kontaminationen und Rückrufen zu minimieren, spielen sichere Lieferketten eine zentrale Rolle. Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist die Rückverfolgbarkeit. Moderne Systeme erlauben es, betroffene Chargen präzise zu identifizieren und gezielt zurückzurufen, anstatt gesamte Produktionsreihen aus dem Verkehr zu ziehen. Dies reduziert Kosten und bewahrt das Vertrauen der Verbraucher.

Technologien wie Metalldetektoren, Röntgensysteme und Vision Inspektionen tragen dazu bei, Fremdkörper frühzeitig zu erkennen und auszuschleusen. Ergänzt durch digitale Lösungen, wie die Integration von GS1 Digital Links auf Verpackungen, wird die Transparenz über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg verbessert.

Umfassende Rückverfolgbarkeit ist essenziell, um die wirtschaftlichen Risiken von Rückrufen zu minimieren und die Markensicherheit zu gewährleisten.
Fred Köhler
Leiter des Geschäftsbereichs Industrie bei Bizerba
Fazit

Prävention als Schlüssel

Die steigenden Zahlen von Lebensmittelwarnungen zeigen, wie wichtig präventive Maßnahmen sind. Sichere Lieferketten, unterstützt durch moderne Technologien und effektive Rückverfolgbarkeitssysteme, bieten Unternehmen die Möglichkeit, Risiken zu minimieren und gleichzeitig das Vertrauen der Verbraucher zu stärken. Dies ist nicht nur ein Gewinn für die Lebensmittelsicherheit, sondern auch für die langfristige Stabilität und Reputation der Hersteller.

In einer Branche, in der jeder Fehler schwerwiegende Konsequenzen haben kann, ist Prävention der Schlüssel zu einer sicheren und nachhaltigen Zukunft.

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